Literatur
Ingeborg Bachmann & Max Frisch – Wir haben es nicht gut gemacht
«Wir werden einem Ovomaltineleben entgegengehen und vor Gesundheit und Normalität nur so strotzen», schreibt Ingeborg Bachmann im Dezember 1960 an Max Frisch. Normalität allerdings ist gerade nicht das, was den letztes Jahr veröffentlichten Briefwechsel zwischen Bachmann und Frisch auszeichnet. In fast 300 u?berlieferten Briefen legt er Zeugnis ab von der Arbeit und der komplizierten Beziehung eines der bekanntesten Paare der deutschsprachigen Literatur: Eine Liebe, die auch in der Literatur ihre Spuren hinterlassen hat. Die Korrespondenz, die 1958 beginnt und bis weit u?ber die Trennung hinausreicht, zeichnet ein neues, u?berraschendes Bild der Beziehung zwischen Frisch und Bachmann. Sie stellt gängige Schuldzuweisungen in Frage und macht die enge Verknu?pfung von Leben und Werk deutlich: Die Briefe sind intime Mitteilungen und Weltliteratur zugleich.Thomas Strässle, geboren 1972, ist Literaturwissenschaftler, Autor und ausgebildeter Musiker. Er lehrt an der Berner Fachhochschule und ist Titularprofessor am Deutschen und am Komparatistischen Seminar der Universität Zu?rich. Zudem präsidiert er die Max Frisch-Stiftung an der ETH Zu?rich. Marion Koch ist Schauspielerin und Sprecherin und lebt in der Nähe von Zu?rich.Foto: © MFA Zu?rich, Mario Dondero, Suhrkamp Verlag