Allein die Titel seiner Bücher sprechen Bände und wecken Erwartungen, die nicht unerfüllt bleiben. In seinem neuen Buch erzählt Al Shahmani von den Verwüstungen einer Kindheit und Jugend in Diktatur und Krieg, vom Exil und dem Verschwinden einer Welt, die einst Heimat war. Dafer Schiehan hat es geschafft. Trotz negativem Asylbescheids hat er Deutsch gelernt, eine Arbeit gefunden, eine Aufenthaltsbewilligung erhalten. Er hat eine kleine Wohnung am Rande von Weinfelden und eine Arbeit in Kreuzlingen als Tellerwäscher. Aber er ist Akademiker. Usama Al Shahmani, geboren 1971 in Bagdad und aufgewachsen in Qalat Sukar (Nasirija), hat arabische Sprache und moderne arabische Literatur studiert. Er publizierte drei Bücher über arabische Literatur, bevor er 2002 wegen eines Theaterstücks fliehen musste und in die Schweiz kam. Er übersetzt ins Arabische, u. a. "Fräulein Stark" von Thomas Hürlimann, "Der Islam" von Peter Heine und "Über die Religion" von Friedrich Schleiermacher. Seit 2021 ist er Literaturkritiker beim "Literaturclub" des Schweizer Fernsehens SRF. Sein erster Roman "In der Fremde sprechen die Bäume arabisch" wurde mehrfach ausgezeichnet und war u. a. für das "Lieblingsbuch des Deutschschweizer Buchhandels" nominiert. "Schon als Student lachte ich innerlich, wenn jemand behauptete, eine Sprache zu beherrschen. Im Meer der Sprache bin ich ein Sandkorn, das davon träumt, eine Perle zu sein."
Literatur
Usama Al Shahmani liest
"Der Vogel zweifelt nicht am Ort, zu dem er fliegt".