Schöne neue Welt
Anfang des 20. Jahrhunderts schrieb Aldous Huxley seine Zukunftsvision einer genetisch perfekt designten, stabilen Welt, in der dank der Droge Soma alle immer glücklich sind. Die Alphas haben die Macht und bestimmen das gesellschaftliche Leben. Aber was ist mit denen da draussen, die erst beweisen müssen, dass sie dazugehören?
Wenn man alles auf Knopfdruck haben kann, auch und vor allem das Glück, welcher Wunsch bleibt dann noch offen? Aldous Huxley liess seine «Brave New World» eigentlich 500 Jahre in der Zukunft spielen. Aber was damals Zukunftsvision war, ist heute schon (fast) Gegenwart. Sex, befreit von jeglicher Moral und jedem Gefühl, wunschloses, immer verfügbares Glück, geboren aus der Chemie. Wir haben uns jetzt schon eine «Schöne neue Welt» erschaffen, deren Befriedigungen, Verabredungen und Algorithmen so tief in uns eingedrungen sind, dass wir sie kaum noch wahrnehmen.
«Natürlich schwingt beim iranischen Theatermacher Koohestani die Situation im Iran mit. Das Verhalten eines Regimes, das seine Herrschaft mit brutaler Härte durchsetzt. Aber auch das Aufbegehren und der Freiheitswille des Volkes sind nicht zu unterschätzen. Auch nicht der subversive Charakter der Kunst, die am Ende vielleicht sogar das totalitäre System sprengen könnte.» Hamburger Abendblatt