Der eingebildete Kranke
Molières letztes und berühmtestes Theaterstück beschreibt das Verhältnis des selbstmitleidigen Hypochonders Argan zu seinen geldgierigen Ärzten als eine für beide Seiten gewinnbringende Symbiose.
Die parasitäre Medizin lässt sich ihre Scharlatanerie teuer bezahlen und züchtet mit Unwissen neues Leid, während mit dem Ausmass der eingebildeten Krankheit die Macht des Patienten über sein besorgtes Umfeld wächst.
In ihrer Überschreibung aktualisieren Barbara Sommer und Plinio Bachmann das Stück zu einem Kreisel der Überempfindlichkeit. Molière widmete das Stück dem Sonnenkönig Louis XIV., der tatsächlich von einem Heer sogenannter Heilkundiger grausam zu Tode behandelt wurde.
«Tatsächlich ist es extrem witzig und unterhaltsam, den gepuderten, bebuffärmelten und seidenbestrumpften Schiessbudenfiguren in Stefan Bachmanns Inszenierung zuzusehen – selten im Theater so gelacht.» Theater heute