E.1027 – Eileen Gray und das Haus am Meer
Die irische Designerin Eileen Gray baut 1929 gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten, dem Architekten und Journalisten Jean Badovici, ein Refugium an der Côte d’Azur. Das avantgardistische Meisterwerk nennt sie E.1027, eine kryptische Kombination der Initialen der beiden. Auch Le Corbusier, Freund von Badovici, ist fasziniert von der Architektur. Als Gray auszieht, überlässt sie Badovici das Haus. Le Corbusier nutzt die Gunst der Stunde und überzieht 1938 und 1939 die weissen Wände in Grays Villa mit seinen Malereien und verbreitet Fotos der Räumlichkeiten. Als Gray davon erfährt, empfindet sie es als ein «Akt der Gewalt» und «Vandalismus». Auf ihre Forderung an Le Corbusier, seine Spuren in ihrem Werk zu entfernen, geht er nicht ein. Auch berichtigt Le Corbusier nicht, wenn das Bauwerk fälschlicherweise ihm zugeschrieben wird, und er baut sogar direkt dahinter eine einfache Holzhütte, die «Cabanon».Regisseurin Beatrice Minger hat mit Christoph Schaub einen Film gedreht, der sich dieser Episode und der Figur Eileen Gray behutsam annimmt. Die Mischform aus Dokumentar- und Spielfilm ist grösstenteils im restaurierten Haus selbst oder auf einer Theaterbühne gespielt. Unterlegt mit dem traumwandlerischen Soundtrack von Peter Scherer, irgendwo zwischen Neuer Musik, Jazz und Electronica, entwickelt der Film eine ganz eigene Sogwirkung. Entstanden ist ein aus feministischer Perspektive gedrehter Essayfilm über die Gedankenwelt von Gray.
Eintritt
AHV/Studierende 15.–