Dinge, die ich sicher weiss
Tournee-Theater Thespiskarren
Regie: Adelheid Münther
Ein Glücksfall für das Theater – und ein Fest für Schauspielerinnen und Schauspieler ist dieses humorvoll melancholische, auch an deutschsprachigen Theatern viel gespielte Stück, in dem jedes Wort an der richtigen Stelle steht: Kein Satz wird zu viel, aber auch kein Wort zu wenig gesagt. Weil die jüngste Tochter zu Beginn und am Ende des Stücks die Dinge aufzählt, von denen sie sicher weiss, dass sie für sie wichtig sind, lernen wir die sechsköpfige Familie Price kennen, die einem ans Herz wächst, weil es bei ihnen zugeht, wie bei vielen Familien, die lachen und trauern, sich lieben, die sich streiten und versöhnen, aber natürlich einander auch viele ihrer Hoffnungen, Pläne und Erkenntnisse verschweigen. Und so ist am Ende des Jahres, durch das wir Eltern, Kinder und Geschwister begleiten, vieles nicht mehr so, wie es am Anfang war.
Andrew Bovell: «Das Stück entfaltet sich anhand der vier Jahreszeiten, in denen je eines der erwachsenen Kinder eine Identitätskrise erlebt. Der Akzent des Stückes liegt dabei nicht so sehr auf diesen vier Krisen, sondern auf den Auswirkungen, die sie für die Eltern Bob und Fran haben – und wie jede der Krisen ihre Wertvorstellungen aufreibt und sie zwingt das Leben in Frage zu stellen, für das sie so hart gearbeitet haben.» Bovell zeigt, was Kinder und Eltern trennt und was sie zusammenhält – nie sentimental, sondern mit liebevoller Sachlichkeit und grosser Präzision, wodurch der Text eine umso grössere Bühnenwirksamkeit bekommt.
«Die Sache funktioniert. Dialoge wie aus dem Leben gegriffen, ein gewisses Niveau nie unterschreitend, eine engmaschige Dramaturgie, schauspielerisch ohne Fehl und Tadel und tatsächlich Emotionen weckend.»
ERLANGEN Manfred Koch, Erlanger Nachrichten, 27.1.2023
«Einfühlsames Porträt einer dynamischen Familie
Insgesamt überzeugt ,,Dinge, die ich sicher weiss" mit einem starken Cast, der einen mit jedem Familienmitglied mitfiebern lässt. Trotz all der Dramatik geht auch der Humor nicht ganz verloren.»
NEUMÜNSTER Alexandra von Fragstein, Holsteinischer Courier, 5.2.2022