Bühne
Jakob Senn (1824-1879) - Der von Fischenthal
Zum 200. Geburtstag des Zürcher Oberländer Dichters Jakob Senn (1824-1879) hat der Limmat Verlag den Roman "Hans Grünauer" neu aufgelegt.
In diesem autobiografischen Entwicklungsroman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Bauernsohns Hans Grünauer, der schon früh fürs Auskommen der Familie an den Webstuhl gesetzt wird. Seine Leidenschaft aber gilt den Textgeweben: Süchtig liest er jedes gedruckte Wort, das er auftreiben kann, und beginnt zu schreiben. Der Roman endet mit dem Entschluss zum Leben als freier Autor.
Jakob Senns reale Biografie kann aus dem Tagebuch seines jüngeren Bruders Heinrich Senn (1827-1915) rekonstruiert werden, mit dem ihn ein inniges Verhältnis verband.
Nach diesen Quellen hat Matthias Peter das Theaterstück "Jakob Senn – Der "Grüne Heinrich" von Fischenthal" erarbeitet. Darin schlüpft er in die Haut von Jakob Senn, von dessen literarischem Alter Ego Hans Grünauer sowie von Heinrich Senn und macht diese Figuren für das Publikum greifbar.
Er rollt Jakob Senns exemplarisches Schicksal als Autodidakt auf, der mit der literarischen Sichtung seines Lebens den Höhepunkt seines Schaffens erreichte und öffnet so bildhaft und anekdotenreich einen exemplarischen Blick auf die Anfänge allgemeiner Lese- und Schreibbefähigung.
Er erzählt von Senns unermüdlichen Bemühungen um autodidaktische Weiterbildung, von nächtlichen Schreib- und Lesestunden und dokumentiert insbesondere seine literarischen Beziehungen zu seinem Mentor, dem Volksdichter Jakob Stutz (1801-1877) im Sternenberg, sowie seine Anknüpfungsversuche bei Gottfried Keller (1819-1890) und gibt so einen exemplarischen Einblick in die Alphabetisierung und Literarisierung der Landbevölkerung im 19. Jahrhundert.
Die Aufführung berichtet aber auch von den Schattenseiten dieses Lebens, von der Niederlassung als Wirt in St. Gallen und der Auswanderung nach Südamerika, von der desillusionierten Rückkehr und dem bitteren Tod in der Limmat.
Die Aufführungen in der Kellerbühne gehören zum Begleitprogramm zur gleichnamigen Ausstellung der Kantonsbibliothek Vadiana in der Bibliothek Hauptpost: Mi 14. Februar bis Sa 9. März 2024
Die Kritik reagierte seinerzeit auf das Stück durchwegs begeistert. "Und wie das lebt!", urteilte das St.Galler Tagblatt. Die Thurgauer Zeitung schrieb: "Ein emotional ganz tief zu Herzen gehender Abend." Der Landbote lobte: "Zu sehen, zu hören, zu empfinden: ein Zeitbild vom 'erlesenen' Glück."
Und der Tösstaler schrieb über das Solo: "Dem Schauspieler gelingt es, die beiden Charaktere der beiden Brüder deutlich herauszuarbeiten: der nüchtern exakte Tagebuchschreiber Heinrich und der erfinderische Erzähler und Dichter Jakob. Da kommt dem Interpreten die Figur des Hans Grünauer entgegen. Sie ermöglicht dem Autor Jakob Senn, zur oft schwierigen und verzweifelten privaten Lebenssituation Distanz zu schaffen und einen leichten, humorvollen, manchmal fast fröhlichen Ton zu finden. Diese Stellen waren Höhepunkte des Abends, die das Publikum zum Schmunzeln und zu lautem Lachen brachten."
Begleitveranstaltung zur gleichnamigen Ausstellung in der Bibliothek Hauptpost
In diesem autobiografischen Entwicklungsroman schildert Jakob Senn mit umwerfendem Charme das Heranwachsen des Bauernsohns Hans Grünauer, der schon früh fürs Auskommen der Familie an den Webstuhl gesetzt wird. Seine Leidenschaft aber gilt den Textgeweben: Süchtig liest er jedes gedruckte Wort, das er auftreiben kann, und beginnt zu schreiben. Der Roman endet mit dem Entschluss zum Leben als freier Autor.
Jakob Senns reale Biografie kann aus dem Tagebuch seines jüngeren Bruders Heinrich Senn (1827-1915) rekonstruiert werden, mit dem ihn ein inniges Verhältnis verband.
Nach diesen Quellen hat Matthias Peter das Theaterstück "Jakob Senn – Der "Grüne Heinrich" von Fischenthal" erarbeitet. Darin schlüpft er in die Haut von Jakob Senn, von dessen literarischem Alter Ego Hans Grünauer sowie von Heinrich Senn und macht diese Figuren für das Publikum greifbar.
Er rollt Jakob Senns exemplarisches Schicksal als Autodidakt auf, der mit der literarischen Sichtung seines Lebens den Höhepunkt seines Schaffens erreichte und öffnet so bildhaft und anekdotenreich einen exemplarischen Blick auf die Anfänge allgemeiner Lese- und Schreibbefähigung.
Er erzählt von Senns unermüdlichen Bemühungen um autodidaktische Weiterbildung, von nächtlichen Schreib- und Lesestunden und dokumentiert insbesondere seine literarischen Beziehungen zu seinem Mentor, dem Volksdichter Jakob Stutz (1801-1877) im Sternenberg, sowie seine Anknüpfungsversuche bei Gottfried Keller (1819-1890) und gibt so einen exemplarischen Einblick in die Alphabetisierung und Literarisierung der Landbevölkerung im 19. Jahrhundert.
Die Aufführung berichtet aber auch von den Schattenseiten dieses Lebens, von der Niederlassung als Wirt in St. Gallen und der Auswanderung nach Südamerika, von der desillusionierten Rückkehr und dem bitteren Tod in der Limmat.
Die Aufführungen in der Kellerbühne gehören zum Begleitprogramm zur gleichnamigen Ausstellung der Kantonsbibliothek Vadiana in der Bibliothek Hauptpost: Mi 14. Februar bis Sa 9. März 2024
Die Kritik reagierte seinerzeit auf das Stück durchwegs begeistert. "Und wie das lebt!", urteilte das St.Galler Tagblatt. Die Thurgauer Zeitung schrieb: "Ein emotional ganz tief zu Herzen gehender Abend." Der Landbote lobte: "Zu sehen, zu hören, zu empfinden: ein Zeitbild vom 'erlesenen' Glück."
Und der Tösstaler schrieb über das Solo: "Dem Schauspieler gelingt es, die beiden Charaktere der beiden Brüder deutlich herauszuarbeiten: der nüchtern exakte Tagebuchschreiber Heinrich und der erfinderische Erzähler und Dichter Jakob. Da kommt dem Interpreten die Figur des Hans Grünauer entgegen. Sie ermöglicht dem Autor Jakob Senn, zur oft schwierigen und verzweifelten privaten Lebenssituation Distanz zu schaffen und einen leichten, humorvollen, manchmal fast fröhlichen Ton zu finden. Diese Stellen waren Höhepunkte des Abends, die das Publikum zum Schmunzeln und zu lautem Lachen brachten."
Begleitveranstaltung zur gleichnamigen Ausstellung in der Bibliothek Hauptpost