Ein Revolutionär, der für seine Ziele kämpft und schliesslich auch dafür stirbt: Das ist Christus in der Verfilmung des Matthäus-Evangeliums von Pier Paolo Pasolini, die alle vorherigen Bibeladaptionen in den Schatten stellte. Pasolinis Verfilmung setzte neue Massstäbe und war eine Offenbarung in der Filmgeschichte. Anknüpfend an seine Beschäftigung mit dem Subproletariat, den Ärmsten der Armen Italiens, verlegte Pasolini die Schauplätze seines Bibelfilms von Palästina in die kargen Landstriche Süditaliens. Weil er weitgehend dem biblischen Text folgt, sind die damaligen Angriffe gegen den Film heute nur noch schwer zu verstehen. Pasolini würdigt in diesem Film auch seine eigene Mutter in der Rolle der Maria, die den Tod ihres Sohnes beweint. "Ich wollte die Dinge so weit wie möglich erneut heiligen, ich wollte sie remythisieren." (Pasolini)
Roland Dippel, Tanz- und Operndramaturg am Theater St.Gallen, führt am Donnerstag, 8. April, in den Film ein.
Roland Dippel, Tanz- und Operndramaturg am Theater St.Gallen, führt am Donnerstag, 8. April, in den Film ein.
