Rückzugsorte

Der erschaffene Rückzugsort ist zentrales Thema der Ausstellung von Urs Kupferschmied. Der Künstler zeigt Ölbilder sowie übermalte Fotografien, die er mit Lack und Farbe ergänzt. Bei den gemalten Fotos ist die dazugehörige Vorlage eine oft traumartige Situation. Die künstlerische Umsetzung erfolgt einerseits aus dem Spiel aus Zeit und Licht und andererseits mit den Reflexionen im Motiv. Oder mit dem Auto – wo die Kamera auf dem Stativ auf den Beifahrersitz angeschnallt und während einer Kurvenfahrt mit dem Remoter in der Hand fernausgelöst wird. In einem zweiten Arbeitsschritt werden Farbfelder, die eine Stimmung oder Haltung darstellen, in die fotografierte Situation installiert. Ähnlich geht der Künstler bei den Leinwandarbeiten vor. Die Ölbilder zeigen beispielsweise eine Landschaft mit davor losen Farbfragmenten, welche sich mit der gemalten Wirklichkeit verzahnen, bis sie der materiellen Logik nach auseinanderbrechen und in einer Art Schwebung verharren. Urs Kupferschmied definiert den Rückzugsort relativ zur jeweiligen Plausibilität, welche sich für eine der Wirklichkeiten ausspricht. Dem Künstler geht es allerdings weniger darum, mögliche Schauplätze zu zeigen, als vielmehr um die behutsame Erforschung solcher Räume.