My Favourite Cake (Keyke mahboobe man)
Die 70-jährige Witwe Mahin lebt allein in Teheran. Um der Einsamkeit zu entkommen, beschliesst sie, der Liebe nochmals eine Chance zu geben. Offensiv geht sie auf den Taxifahrer Faramarz zu, der sie zu ihrem Haus chauffiert, wo die beiden einen bezaubernden Abend verbringen und Unerwartetes erleben. Es ist fast zu schön, um wahr zu sein! Eine ironische, bittersüsse Filmparabel mit politischer Brisanz.«My Favourite Cake» ist die dritte gemeinsame Arbeit des Regie-Duos Maryam Moghaddam und Behtash Sanaeeha («Ballad of a White Cow», «Risk of Acid Rain»). Der Film, der seine Weltpremiere im Wettbewerb der Berlinale feierte, zeigt die subtilen Möglichkeiten, sich im Privaten gegen das autoritäre Regime zu emanzipieren und führt vor, wie schön ein freieres Leben im Iran sein könnte. Dabei durchzieht den Film eine gespannte Atmosphäre: Denn je mehr sich die Handlung in die eigenen vier Wände von Mahin zurückzieht, sich quasi zum Kammerspiel entwickelt, umso mehr fürchtet man, die Realität, die vor der Tür zu lauern scheint, könnte die innige Begegnung stören. Die Dreharbeiten zu «My Favourite Cake», der sich offen mit den eingeschränkten Rechten der iranischen Frauen beschäftigt, begannen, kurz bevor die Frauenprotestbewegung «Frau, Leben, Freiheit» mit dem Tod Jina Mahsa Aminis 2022 nicht nur im Iran, sondern weltweit Wogen schlug. Der Einladung an die Berlinale, konnte das Regieduo 2024 nicht folgen, da die iranische Regierung ihre Pässe konfisziert und ein Reiseverbot verhängt hatte.Seine ganze politische Bedeutung entfaltet der Film im Abgleich mit den realen Ereignissen im Iran: «Der ganze Film, bis hin zur Besetzung, ist ein Akt des Protestes, ein tragikomisches, zutiefst menschliches Plädoyer gegen die Unterdrückung der iranischen Bevölkerung und insbesondere der Frauen.» (Michael Sennhauser, Sennhausers Filmblog, 16.2.2024).
Eintritt
AHV/Studierende 15.–