Stadtmodell revisited – 200 Jahre Geschichte en miniature
Vor 200 Jahren fertigte Johann Georg Forrer ein Modell der Stadt Winterthur an – aus Jasskarten. Es steht seit langer Zeit im Museum Lindengut. Hat es uns heute noch etwas zu erzählen? Wie interpretieren Menschen von heute das Relikt von gestern? Was sagen ihnen die vielen Details, mit welchen Forrer sein Stadtmodell liebevoll ausstattete?
Eine interaktive Installation wirft buchstäblich neues Licht auf Offensichtliches und doch Verborgenes: Auf einem virtuellen Spaziergang durch die Stadt von 1812 kann man eine rote Truhe in der Durchfahrt des Oberen Bogens entdecken, an den Verkaufsständen der Metzg in der gleichnamigen Gasse vorbeischlendern, die zwei Löwen im Wappen am Untertor bestaunen. In solchen Details schlummern zahlreiche Geschichten, und Geschichte. Das Museum Lindengut möchte sie erzählt haben, am liebsten von den Betrachtern selbst.
Einen Anfang machen Schülerinnen und Schüler der Kantonsschule Rychenberg. Sie sind verschiedenen Geschichten nachgegangen und erwecken nun das Stadtmodell mit Licht, Video und Klang zu neuem Leben.
Wer das Modell betrachtet, erfährt etwa von einem Jungen, wie er um die vorletzte Jahrhundertwende herum sein Schwimmexamen im ersten Hallenbad der Schweiz absolvierte. Oder eine Bedienstete aus dem Jahre 1818 führt vor, wie Winterthurer Bürgersfrauen mit der Mode gingen, und selbst eine Rockmusikband findet ihren Weg in die Gassen der Altstadt.
Eintritt
ermässigt 3.–