Emilia Pérez
Die brillante, aber schlecht bezahlte Anwältin Rita arbeitet für eine Kanzlei in Mexiko-Stadt, deren Klientel vor allem aus korrupten Politikern und Mitgliedern des organisierten Verbrechens besteht. Sie hadert mit ihrem Job und sucht nach einem Ausweg, als sich plötzlich der gefürchtete Drogenboss Juan "Manitas" Del Monte mit einem besonderen und äusserst lukrativen Auftrag bei ihr meldet. Er will sich einer Geschlechtsumwandlung unterziehen und ein neues Leben als Frau beginnen. Rita soll ihm helfen, alle Verbindungen zu seiner Vergangenheit zu verwischen, damit er eine komplett neue Identität annehmen kann. Nicht einmal seine Frau und die gemeinsamen Kinder sollen davon erfahren. Jacques Audiard ist bekannt für seine Experimentierfreude, "seine Filme erzeugen eine Energie, die die Leinwand zum Beben bringt", schreibt Joachim Kurz auf Kino-Zeit. Nun überrascht der 72-Jährige erneut mit einem fulminanten Genremix aus Camp-Musical, mexikanischem Drogenkartellthriller und Melodram, der dieses Jahr in Cannes für Furore sorgte. Michael Sennhauser schreibt in seinem Filmblog: "Audiard bringt das alles unter in einem filmischen Gebilde, das seiner formalen Vielfalt zum Trotz monolithisch zwingend wirkt. (…) Ein formaler Multihybrid aus einem einzigen mitreissenden Guss: Audiard kann Kino."