Armin Rüeger - mehr als der Librettist von Othmar Schoeck
Rüeger blieb bescheiden
Der Apotheker aus dem Thurgau war weit mehr als ein Textdichter: Zeit seines Lebens schrieb, zeichnete und malte er, entwarf Plakate und Flyer, rief ein Marionettentheater ins Leben und engagierte sich für die Ostschweizer Kulturszene. Das Museum Bischofszell hat der Sonderausstellung denn auch den vielsagenden Titel «Armin Rüeger – mehr als der Textdichter von Othmar Schoeck» gegeben.
Verschiedene Wege, immer nah
In einem gut dokumentierten Raum lernt man die beiden Freunde und ihren Werdegang kennen: Armin Rüeger und Othmar Schoeck lernten sich in Zürich während ihrer Kantonsschulzeit um 1902 kennen, und diese Freundschaft dauerte bis an ihr Lebensende an. Die Ausstellung hat einen weiteren interessanten Bezug zum historischen Museum beziehungsweise der Stadt Bischofszell, denn Rüeger übernahm 1914 die altehrwürdige Apotheke, die in ihrer ganzen Pracht ebenfalls im Museum zu sehen ist. Armin Rüeger gestaltete etwa auch die Etiketten für seine Apotheke selber.
Historisch bedeutsam
Der interessierte wie kritische und historisch bedeutsame Zeitgenosse, der sich mit dem politischen Geschehen auseinandersetzte, war laut des ersten Thurgauer Denkmalpflegers und Kunsthistorikers Albert Knöpfli (1909 bis 2002) eine Ausnahmeerscheinung. Er schildert ihn schon fast poetisch: Seit den Tagen seines ersten Schulganges habe sich bei ihm «das Bild eines Alchemisten vergangener Epochen» eingeprägt, «der sich nicht anfechten liess von den Krämereien um ungezählte moderne, fixfertig präparierte pharmazeutische Produkte.»
Vielfältig und tiefgründig
Die Aspekte des vielfältigen Lebens Rüegers und die Tiefen der Freundschaft mit Othmar Schoeck können in der Sonderausstellung nachempfunden werden. Hörbeispiele bringen einem das musikalische Schaffen Schoecks näher und man kann sich in das Leben des kreativen Bischofszeller Apothekers vertiefen.
Quelle:
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