Mozarts Violinkonzerte mit Roberto González-Monjas
«Du weisst selbst nicht, wie gut du Violine spielst, wenn du nur dir Ehre geben und mit Figur, Herzhaftigkeit und Geist spielen willst, so, als wärest du der erste Violinspieler in Europa», schrieb Leopold Mozart, selbst ein eminenter Geigenvirtuose, am 20. Oktober 1777 seinem Sohn Wolfgang nach Augsburg. «Was mich zu Zeiten betrübt macht, ist, dass ich dich nicht mehr Violine spielen höre, und so oft ich nach Hause gehe, wandelt mir eine kleine Melankoley zu, dann, wann ich mich unserem Hause nähere, glaube ich immer, ich müsse dich Violine spielen hören.» Kein Zweifel, Wolfgang Amadeus Mozart war nicht nur ein herausragender Pianist, sondern auch ein grosser Geiger. Fünf Violinkonzerte hat er zwischen 1773 und 1775 komponiert. Für den Eigengebrauch? Für seinen Salzburger Konzertmeisterkollegen? Oder für einen Freund der Familie? Wir wissen es nicht. Alle stammen sie aus seiner Salzburger Zeit im fürstlichen Dienst beim Erzbischof Colloredo. Es war keine glückliche Zeit für Mozart, aber die Violinkonzerte verraten nichts von erlittener Schmach und Unbill. Im Gegenteil, hier gibt pure Spiel- und Lebensfreude den Ton an, und gewisse Finali sind ausgesprochen witzig: Man meint, Mozart lachen zu hören.