Kultur
Kunstverein Winterthur
Am 17. Dezember 1848 gründeten elf Künstler, ein Hobbymaler und elf Kunstfreunde, im Restaurant Freihof die Künstlergesellschaft Winterthur. Sie wurde 1854 in Kunstverein umbenannt. 1850 begann sie mit freiwilligen Beiträgen eine eigene Kunstsammlung aufzubauen. Als Ausstellungslokal stellte die Stadt ab 1866 im Waaghaus an der Marktgasse die zweite Etage zur Verfügung.
An der Gründungsversammlung vom 17. Dezember 1848 gab sich der neue Verein Künstlergesellschaft Winterthur das Ziel, die vaterländische Kunst und den Kunstsinn zu fördern. Die mitgründenden Künstler wünschten sich bessere Beziehungen zu einem grösseren Kreis von Kunstliebhabern. Es entwickelte sich sehr schnell ein lebhafter Vereinsbetrieb. Durch geselligen Kontakt von Künstlern und Kunstfreunden förderte man das Kunstwesen. In der Folge wuchs der Mitgliederbestand intensiv. Der Zustrom erfolge aus den Kreisen von Kaufleuten und Fabrikanten, aber auch Politiker, Lehrer und Pfarrleuten. Dieser Entwicklung trug man Rechnung mit einer Namensänderung. Seit 1854 heisst die Organisation der Künstler und Kunstfreunde Kunstverein Winterthur. Ab 1852 wurde das unbesoldete Amt eines Konservators geschaffen. Erster Amtsträger war Konditor und Dilettant (Amateurmaler, damals kein abwertender Ausdruck) Johann Jakob Ziegler-Sulzberger (1801-1875) zum Seidenhof. 1853 begann der Aufbau einer eigenen Kunstsammlung. Als erstes Ölbild wurde das Werk Narziss des verstorbenen Gründungsmitglieds, Johann Caspar Weidenmann, 1805-1850, erworben. 1854 übernahm die Künstlergesellschaft die Durchführung des Turnus, einer gesamtschweizerischen Kunst-Wanderausstellung. Die Organisation dieses Anlasses hatte zuvor der Kunstausstellungsverein inne gehabt. 1866 erhielt der Verein ein erstes Ausstellunglokal. Im renovierten Waaghaus an der Marktgasse überliess die Stadt dem Kunstverein das zweite Stockwerk auf dem eine Kunsthalle eingerichtet wurde. Hier konnte die ständige Präsentation der Kunstsammlung eingerichtet werden. Eine erste öffentlich Ausstellung veranstaltete der Kunstverein 1859 mit grossem Erfolg im Knabenschulhaus (heute Museum Oskar Reinhart). In Winterthur sammelte nicht nur der Kunstverein Kunstwerke, sondern viele Privatpersonen wandten sich dieser Leidenschaft zu. Um diese Privatsammlungen näher kennen zu lernen, beschloss der Kunstverein 1869 eine Erfassung durchzuführen. Die Realisierung dieses Inventars gestaltete sich nicht ganz so einfach. Nicht alle Besitzer von zum Teil sehr wertvollen Gemälden, wollten ihre Perlen bekannt machen. Immerhin war das Ergebnis beeindruckend. 166 Privatleute, wovon 66 Mitglieder des Kunstvereins, waren im Besitz von 1548 Gemälden. Davon waren 1314 Originale, 208 Kopien und 26 andere Kunstwerke. Die wichtigsten Privatsammlungen jener Zeit gehörten Jakob Melchior Ziegler, Friedrich Imhoof-Hotze, Ziegler-Egg zum Lindengut, Salomon Volkart und der Witwe des Historienmalers Eduard Steiner. Im Juli 1870 wurden an einer zweiwöchigen Ausstellung in der Kunsthalle 397 Werke von 97 privaten Leihgebern gezeigt. Nachdem der Kunstverein Basel bereits 1840 eine ständige Kunstausstellung ins Leben gerufen hatte, reifte diese Idee auch in Winterthur. Das Mitglied Kreusser, Direktor der Gasanstalt, regte 1872 an, eine permanente Bilderpräsentation zu schaffen. Von Mai bis Oktober 1872 wurden in der Kunsthalle 85 Bilder von 39 Künstlern gezeigt. Die Ausstellung erfüllte alle Erwartungen, auch die finanziellen. Der Erfolg führte dazu, dass die Permanente auch in den folgenden Jahren durchgeführt wurde. 1878 fand die erste und erfolgreiche Periode des Kunstvereins ein Ende. Das Nationalbahn-Debakel und die schlechte Wirtschaftslage liessen die Mitgliederzahlen und Finanzen einbrechen. Präsident Ernst Jung und Konservator Alfred Ernst schafften es aber rund zehn Jahre später den Kunstverein aus der Erstarrung zu erlösen und zu neuem Tun zu bewegen. Verschiedenste Ausstellungen aller Art wurden durchgeführt und der gelegentliche Beizug des Stadthaussaales zeigt, dass die Raumnot immer prekärer wurde. So ist es nicht verwunderlich, dass der Ruf nach neuen Räumen nicht mehr verstummte. Der Ankauf von neuen Werken kam munter voran und löste zuweilen starke Diskussionen aus. Ernst Jung (1841-1912), Präsident 1877-1907 und Alfred Ernst (1817-1910) Gründungsmitglied und Konservator von 1877-1910 prägten diese Epoche. Eine neue Generation im Vorstand suchte neue Wege. Anecken war programmiert. So löste zum Beispiel der Ankauf des Gemäldes Der Lebensmüde von Ferdinand Hodler eine solche Kontroverse aus. Sie reichte, wegen Bundessubventionen; bis nach Bern. Aber der neue Vorstand ging seinen Weg und war gegenüber neuen Strömungen aufgeschlossen. Unter der Führung von Robert Rittmeyer (1868-1960), Präsident 1907-1912 und den Vorstandmitgliedern Richard Bühler, Arthur Hahnloser (und der Mitwirkung im Hintergrund durch Ehefrau Hedy) wurde diese jüngere Generation zu den Wegbereitern, dass die neue Französischen Kunst in den Winterthur Sammlungen einziehen konnte. Gleichzeitig wurden aber auch junge, vielversprechende Künstler gefördert, indem sie zu den Ausstellungen des Kunstvereis eingeladen wurden. 1912 trat Architekt Rittmeyer vom Kunstverein Präsidium zurück, um sich ganz der Projektierung des Kunstmuseums zu widmen. Nachfolger wurde Richard E. Bühler (1879-1967), Textilfabrikant und Cousin von Hedy Hahnloser (1873-1952). Bühler versah dieses Amt mit bewundernswürdiger Energie und unbestrittener Autorität bis 1938. Weitere Kunstfreunde aus der höheren Winterthurer Gesellschaft schlossen sich ihnen an: so u.a. Georg Reinhart (1877-1955), Kaufmann, Hans Sulzer (1876-1959) Dr. iur. Fabrikant, Hans E. Bühler (1893-1968) Textilfabrikant. Dieser Kreis zusammen mit weiteren Sympathisanten legten in der Präsidiumszeit von Richard Bühler den Grundstein der heutigen bedeutenden Sammlung des Kunstmuseums Winterthur. Wir zitieren aus einem Aufsatz von Rudolf Koella in Geschichte des Kunstverein Winterthur/Neujahrsblatt 1991: Was aus heutiger Sicht an diesem Team als erstes auffällt, ist die Tatsache, dass darin weder die aktive Künstlerschaft noch jene liebenswürdigen Dilettanten und würdigen Honoratioren vertreten waren, wie sie im 19. Jhdt. das Gesicht des Vorstandes prägten. Den Ton gaben nun eine Reihe tüchtiger und weltgewandter Geschäftsleute an, die entsprechend ihrem hohen Einkommen einen sehr aufwendigen Lebensstil pflegten, grosse Häuser besassen und viel reisten; die aber nicht nur erfolgreiche Manager waren, sondern auch durchwegs ungewöhnliche musische Begabungen besassen: selber malten und bildhauerten, sich kunstgewerblich betätigten, musizierten und mit unglaublicher Leidenschaft Kunst sammelten. Welch riesige und hochbedeutende Kollektionen Oskar Reinhart und Arthur und Hedy Hahnloser zusammentrugen, ist bekannt, vielleicht auch, dass Hans E. Bühler auf Schloss Berg am Irchel die bedeutendste Géricault-Sammlung aller Zeiten hütete. Doch welch engagierte und informierte Sammler vorab moderner Kunst Richard Bühler und Georg Reinhart waren, überliefern heute nur noch schwer zugängliche Kataloge. Eine Reihe schöner, wertvoller Bilder muss ferner Dr. Hans Sulzer besessen haben, der Bruder von Jenny Brown-Sulzer, deren Impressionisten-Sammlung 1990 in Baden der Öffentlichkeit übergeben wurde, und mit ihm noch viele andere Winterthurer der gleichen Generation. Wie ein Virus breitete sich die Sammelleidenschaft damals in Winterthur aus, so dass sich in dieser kleinen Stadt sie zählte damals rund 25000 Einwohner- eine unglaubliche Menge an Kunstbesitz anhäufte. Und da sich diese Sammler vorwiegend für zeitgenössische Kunst interessierten, wurden sie unweigerlich auch zu Mäzenen, unterstützen mit ihrer Kauflust junge Künstler, propagierten deren Werk aber oft auch bei Freunden und Bekannten. () Kunst bedeute für diese Persönlichkeiten Lebensüberhöhung; sie brachte in ihr arbeitsreiches Leben Sinn und enthob es in eine Sphäre, wo sie ganz sich selbst sein duften. () Dass sich diese Sammelleidenschaft äusserst positiv auf die Ankaufstätigkeit des Kunstvereins auswirkte, versteht sich von selbst. Weniger bekannt ist, welche Verdienste sich diese Persönlichkeiten um die Führung und Verwaltung des Vereins erwarben. Alles wurde nun von neuen Vorstand viel effektiver und professioneller angepackt: Man umschrieb die Funktionen der Vorstandmitglieder genauer, liquidierte Unnötiges und leitete Neues nach besten unternehmerischen Grundsätze in die Wege. Dies betraf in erster Linie die Stelle eines teilzeitbeschäftigten Konservators, die Paul Fink neben einem halben Pensum als Mittelschullehrer im März 1910 übernahm. () Die gesellschaftliche Funktion des Vereins verlor dagegen immer mehr an Bedeutung. Anlässe unterhaltender Art, für die seit 1910 ein spezielles Vergnügungskomitee verantwortlich war, fanden nun weniger häufig statt, und die Vorstandsitzungen um die zwanzig pro Jahr- wandelten sich von gemütlichen Gesprächsrunden zu klar traktandierten und straff geführten Geschäftssitzungen. Zur Weiterentwicklung des Kunstvereins trugen noch weitere Ereignisse bei: Zur Unterstützung wurde 1913 der Galerieverein gegründet. Da der Kunstverein nicht in der Lage war, für das im Bau begriffene neue Kunstmuseum aus eigenen Mitteln eine Sammlung aufzubauen, übernahm der Galerieverein diese Aufgabe. Die Mitglieder waren gewillt jährlich insgesamt 3625 Franken für Bilderankäufe zu spenden. Ein zweiter Punkt waren die Räumlichkeiten, in denen der Kunstverein seine Sammlung zeigen und Ausstellungen organisieren konnte. Die Räume im Waaghaus, die seit 1862 genutzt werden konnten, waren längst in jeder Hinsicht ungenügend. Nach der Jahrhundertwende wurden die Bemühungen für den Bau eines Kunstmuseums aufgenommen und intensiviert. Ein entscheidender Impuls ging schliesslich von Friedrich Imhoof-Blumer (1818-1920) aus, der eine Stiftung mit 100000 Franken für den Bau eines Kunstmuseums einrichtet. Am 15. Oktober 1908 erhielt das Architekturbüro Rittmeyer und Furrer den Auftrag, das Museum, das auch Bibliothek und Naturmuseum aufnehmen soll, zu planen. Pressestimme Man wird später mit einem gewissen Erstaunen konstatieren, dass hier während des schrecklichsten aller Kriegsjahre ein Werk der Kultur, eine im Dienste der Bildung, der Wissenschaft und der Kunst stehende Anstalt gebaut und vollendet worden ist, wie sie nur wenige Schweizerstädte aufzuweisen imstande sind. (Schweizerisches Volksblatt vom Bachtel, Wald, 03.01.1916) Wo Sonne ist, da ist auch Schatten. Der Betrieb des neuen Museums forderte Ressourcen vom Vorstand. Da die Mitgliederzahlen sanken und auch die Zuwendungen in der wirtschaftlichen schlechten Zeit zurückgingen, gaben die Finanzen zu echten Sorgen Anlass. Auch der Konservator hatte mit den neuen Aufgaben finanzielle Ansprüche. Der Vorstand seit Jahren mehr oder wenigen in bleibender Besetzung biss sich durch diese gewachsenen Ansprüche. Ab 1934 begann eine Wachablösung. Die neuen Vorstandmitglieder waren zwar erneut sehr kunstinteressierte und kultivierte Persönlichkeiten; ihre Vorliebe galt jedoch eher der älteren Kunst, insbesondere der Kunst des 19. Jhdts. Mit der Wahl von Stadtpräsident Dr. Hans Widmer (1889-1939) in den Kunstvereins-Vorstand hielt erstmals ein Vertreter der öffentlichen Hand Einzug. Und dies begann sich im Laufe der dreissiger Jahre auch auf die Aktivitäten des Kunstvereins auszuwirken. Man zog sich ins nationale Schneckenhaus zurück. Die Verfechter der Moderne besassen nun im Vorstand jedenfalls nicht mehr die Mehrheit, ganz abgesehen davon, dass die Weltwirtschaftskrise und die fatale politische Entwicklung es immer schwieriger machten, für eine fortschrittliche Vereinspolitik bei der breiten Bevölkerung und den Behörden Unterstützung zu finden. Stillstand gab es jedoch keinen. Der Kunstverein durfte immer wieder Schenkungen von heute bedeutenden französischen Werken (Hodler, van Gogh, Valloton, Bonnard, Marquet, Rodin und Vuillard) entgegen nehmen. Bühler hatte sich zu wehren gegen den eigenen Konservator, der aussagte: Wir sind ein Provinzmuseum und sollten uns dessen nicht schämen. 1937 wurde zu Ehren des vor einem Jahr verstorbenen Arthur Hahnloser die Sammlung Hahnloser erstmals als geschlossenes Ganzes gezeigt. Sie wurde zu einem Grosserfolg. Ein Höhepunkt der Winterthurer Sammler war 1935 die Ausstellung Werke von Auguste Renoir aus Winterthurer Privatbesitz. Im Kunstmuseum wurden 52 Bilder, 25 Zeichnungen und Druckgraphiken sowie 7 Bronzeplastiken des Künstlers gezeigt. Da Winterthur damals in etwas 50000 Einwohner hatte, entstand das geflügelte Wort in dieser Stadt komme auf jeden tausendsten Einwohner ein Renoir. Der Kunstverein selber musste sich mit seinen Neuerwerbungen zurückhalten. Er konzentrierte sich dabei auf den Ankauf von Werken von Schweizer Zeitgenossen. Diese Zukäufe von Gegenwartskunst gaben im Vorstand jeweils zu heftigen Diskussionen Anlass. Die Meinungen über die Weiterentwicklung der Kunstsammlung waren sehr kontrovers. Verschiedene schriftliche Verlautbarungen zeugen davon. Die Animositäten gipfelten schliesslich im Vertrauensverlust zum langjährigen Konservator Dr. Paul Fink (1875-1946), der von 1910 bis 1934 dieses Amt versah. 1934 kam es zu einer umfassenden Erneuerung des Vorstandes. Die Museumsgründer Richard Bühler, Georg Reinhart und Hans E. Bühler traten ab. Richard Bühlers Verdienste waren gross. Der Winterthurer Kunstverein besass eine innerhalb der Schweizer Museen herausragende Sammlung, die in einem grosszügigen und modernen Museumsbau präsentiert werden kann. Auch im internationalen Vergleich wurde sie stark beachtet. Bühler war der Pioniergeist, der den zu immer grösserem Rufe gelangenden neuen Winterthurer Kunstbesitz in seiner Vorstands- und Präsidialzeit von 1904 bis 1939 aufbaute. Er war auch die Integrationsfigur, der zwischen den Machtblöcken vermittelte. Bedauerlich war, dass er seine eigene grossartige Sammlung aus finanziellen Gründen verkaufen musste. Nach dem 2. Weltkrieg begab sich der Kunstverein unter der Führung der Präsidenten Willy Dünner 1951-1959, Balthasar Reinhart 1959-1970, Paolo Brändli 1970-1980, Heinrich Huber 1980-1987, Peter Stutz 1987-1990 und Urs Widmer 1990-1998 auf den Weg zum professionellen Museumsbetrieb. Seit 1934 (bis 1972) wirkte in einer halbtätigen Anstellung Heinz Kellern als Konservator. Kantonsschullehrer trug wesentlich an dieser Entwicklung bei. Bereits während Dünners Präsidialzeit verschob sich die Strategie wieder in Richtung der Moderne. Keller wurde als Konservator 1972 durch den erstmals hauptberuflichen Konservator Rudolf Koella (*1942) abgelöst. Mit der Inkraftsetzung des Kulturförderungsgesetzes 1970 standen dem Kunstverein neu kantonale Subventionsgelder zur Verfügung und auch die Stadt zog mit erhöhten Zuwendungen mit. Damit konnte die finanzielle Lage des Kunstvereins konsolidiert werden. Diese neue Situation kam nicht nur Personal und Betrieb zugute, sondern auch den Ankäufen und Ausstellungen. Dem gegenüber stand aber die Entwicklung, dass der Kunstmarkt in den achtziger Jahren ausser Rand und Band geriet. Die Preise stiegen dermassen, dass auch grosse Museen kaum mehr respektable Ankäufe zu erschwinglichen Preisen tätigen konnten. Umso mehr stieg die Verantwortung für den Konservator und die Führungsequipe, mit intensiver Beobachtung und vorausschauender Beurteilung des Marktes zur rechten Zeit Ankäufe zu tätigen. Trotz diesen und anderen Hindernissen gelang es auch dank der Unterstützung des Galerievereins die eigene Sammlung stets zu erweitern. Von 1959 bis 1989 erhöhte sich der Bestand an Werken von 768 auf 1630. Längst konnten diese Bilder und Grafiken nur noch auszugsweise der Öffentlichkeit gezeigt werden. So wurde das Thema Raumnot wieder zu einem Dauerthema. Ein erstes Erweiterungsprojekt, bei dem insbesondere auch die Stadtbibliothek profitiert hätte, scheiterte an einer Volksabstimmung vom 5. Dezember 1965. Es sind noch lange Jahre vergangen bis die Raumnot für alle drei Nutzer des Kunstmuseumsgebäudes einigermassen saniert werden konnte. Ein 1983 durchgeführter Ideenwettbewerb, an dem sich 139 Teams beteiligten, führte nicht zum Ziel. 1995 endlich konnte ein Anbau auf der nördlich angrenzenden Liebewiese erstellt werden. Dieses als Provisorium erstellt Gebäude des Architektenduos Annette Gigon/Mike Guyer finanzierte fast durchwegs ein Gönnerkreis um den Kunstverein. Es bracht in erster Linie Raum für Wechselausstellungen. Ein nächster Schritt gelang, als im Sommer 2003 die Stadtbibliothek (ohne die Studienbibliothek) in ein neues zu Hause am Kirchplatz umzog. Nach einer Auszeit konnten nach umfangreichen Umbauten und Renovationen 2010 neu renovierte Ausstellungsräume bezogen werden. Mehr Raum gab es bei den Infrastrukturräumen und insbesondere bei Depoträumen im tiefen Keller. Zudem konnte die Museumspädagogik in eigene Räume einziehen und ein Museumshop, wenn auch klein, konnte eingerichtet werden.
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Datenquelle: Winterthur-Glossar