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 Stadtmelder  16.01.2020
Diverses

Private Kamera überwacht öffentlicher Raum oder ist die Kamera von der Stadt?

Beschreibung
Die installierte Kamera an der Multergasse 26 filmt explizit nur den öffentlichen Raum, bzw. alle Passanten die dort vorbeigehen.
Bitte um Aufklärung, was der Zweck dieser öffentlichen Überwachung ist.
Falls sie privater Natur ist um Entfernung da sie nicht den privaten Hauseingang überwacht sondern explizit den öffentlichen Raum.
Eine private Überwachungskamera die öffentlichen Raum oder andere Grundstücke filmt ist streng verboten.
Karte
Multergasse 26
9000 St. Gallen

Antworten

 21. Jan. 2020, 15:26 Uhr
Nachtrag II:
Wir haben den Stadtmelder-Eintrag intern nochmals begutachten lassen.
Klar ist, dass die fragliche Kamera an der Multergasse 26 nicht von der Stadt im Rahmen der Gewährleistung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung betrieben wird.

Dass Private den öffentlichen Grund (oder Teile davon) mit Kameras überwachen, ist, wie bereits erwähnt, grundsätzlich unzulässig, vgl. bereits erwähntem Link des Eidg. Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragen EDÖB. Falls die fragliche Kamera Aufnahmen des öffentlichen Trottoirs macht, könnte dies für eine gefilmte Person eine Persönlichkeitsrechtsverletzung im zivilrechtlichen Sinne darstellen.

Es besteht damit die Möglichkeit einer zivilrechtlichen Klage (Verletzung des Persönlichkeitsrechts, Art. 28ff. ZGB, z.B. mit Antrag auf Beseitigung) an das Kreisgericht St.Gallen besteht (Wohnsitzgericht). Vorgängig muss aber das von der Zivilprozessordnung (ZPO) vorgesehene Schlichtungsverfahren durchgeführt werden (Art. 197ff. ZPO). Die Klage müsste sich gegen den »Verletzer» richten, also gegen Eigentümer/in der Kamera/Liegenschaft. Wichtig ist dabei, dass das Zivilgericht den Sachverhalt nicht von Amtes wegen abklären wird. Die verletzte Person muss ihre Persönlichkeitsverletzung beweisen.

Jeder Zivilprozess ist mit Beweis- und Kostenrisiken verbunden. Es fallen grundsätzlich nur Kosten an, wenn man vor Gericht unterliegt (keine Grundgebühr). Die unterliegende Partei muss die Gerichtskosten und allenfalls auch Parteikosten der Gegenpartei übernehmen. Massgeblich für die Höhe der Kosten ist die Gerichtskostenverordnung (GKV). Der Gebührenrahmen hängt auch vom Streitwert ab, sodass hier Entscheidgebühren zwischen Fr. 500-5'000 bzw. 6'000 gelten. Im Einzelfall können noch weitere Kosten für zusätzliche Beweisabnahmen hinzukommen.
 21. Jan. 2020, 15:01 Uhr
Nachtrag: Der erwähnte Link auf die Seite des Eidg. Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten ist nicht gültig. Nachfolgend der richtige Link:  https://www.edoeb.ad...deoueberwachung.html.
 17. Jan. 2020, 08:25 Uhr
Danke für die Anfrage. Eine Meldung zu dieser Kamera ging 2017 im Stadtmelder ein und wurde wie folgt beantwortet:

Laut Auskunft der städtischen Fachstelle für Datenschutz betrifft dieser Fall den Eidgenössischen Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragten. Gemäss dessen Grundlage ist es grundsätzlich nicht zulässig, dass Privatpersonen Videoüberwachungsanlagen auf öffentlichem Grund betreiben. Ausnahmen von dieser Regel sind nur in einem sehr engen Rahmen möglich. Weitere Informationen finden Sie unter:  https://www.edoeb.ad...tz/00625/00729/00738.

Klage kann von jeder Person eingereicht werden, die sich von der Kamera in ihrem Persönlichkeitsrecht verletzt fühlt. Die zivilrechtliche Klage kann beim Kreisgericht St.Gallen eingereicht werden.
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Kommentare

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Marcel Baur
Es kann doch nicht sein, dass das Entfernen einer Kamera nur via Klage möglich ist.
17. Jan. 2020, 16:40 Uhr
0 0
Max Muster
Sehe ich auch so. Es gibt klar Gesetze gegen die öffentliche Überwachung. Und in diesem Fall überwacht eine private Kamera den öffentlichen Raum. Ergo müsste sich die Stadt darum kümmern! Als Privatkläger stellvertretend für den öffentlichen Raum aufzutreten weil die Stadt zu faul ist, erscheint mir etwas krass...

@stadtsg: Sehen Sie sich nicht für den öffentlichen Raum verantwortlich?
17. Jan. 2020, 16:44 Uhr
0 0
Einwohner SG
Es ist nur eine „Fake“ Kamera.. d.h. eine Attrappe ohne Funktion mit lediglich abschreckenem Charakter..

Soviel mir bekannt ist, wirde das damals untersucht als an der Multergasse das Juweliergeschäft auferaubt wurde..
18. Jan. 2020, 19:14 Uhr
0 0
Marcel Baur
Das mag sein, ist aber nicht erkennbar und macht es nicht einfacher.
In erster Linie geht es darum, ob ich mich als Fußgänger gegen Kameras wehren muss, die offensichtlich den öffentlichen Raum überwachen, obwohl dies nicht zulässig ist.
Für die Einhaltung der Vorschriften im öffentlichen Raum ist die Polizei zuständig, nicht Ich als Bürger
19. Jan. 2020, 06:54 Uhr
0 0
Stadt St.Gallen
Wir prüfen die Angelegenheit intern nochmals und melden uns wieder.
20. Jan. 2020, 09:39 Uhr
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Stadt St.Gallen
Gemäss interner Rückmeldung des Rechtsdiensts wurde der Stadtmelder nochmals ausführlich beantwortet, siehe Nachtrag II. Der Fall fällt wie bereits erwähnt nicht in die Zuständigkeit der Stadt St.Gallen.
21. Jan. 2020, 15:35 Uhr
0 0
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