Beschreibung
Im Moment wird enorm viel gerodet in den Wäldern. Ist das wirklich notwendig. Viele schöne alte Bäume die sehr wichtig sind. Mit dem Komentar „kranke Bäume“ gebe ich mich nicht zufrieden.beantwortet
Stadtmelder 03.03.2023
Diverses
Wälder
Antwort
3. Mär. 2023, 15:24 Uhr
Besten Dank für Ihre Anfrage. Sie finden nachfolgend die Antwort des Kantonsforstamts des Kantons St.Gallen.
Freundliche Grüsse
Ihre Stadt St.Gallen
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- Sämtliche Holznutzungen bedürfen einer Bewilligung durch den Forstdienst. Die Holzschläge in/um St.Gallen sind bewilligt. Die Nutzungen sind also rechtens und entsprechen der waldbaulichen Planung und übergeordneten Zielsetzung (vgl. dazu die Waldbaustrategie auf sg.ch). Letzten Endes entscheidet der Wald- sprich Grundeigentümer darüber, ob er das Holz in seinem Wald nutzen will oder nicht. Er hat die Hoheit über das Grundstück.
- Die Holznutzung erfolgt nachhaltig, d.h. es wird nicht mehr Holz genutzt als natürlich nachwächst. In den Wäldern rund um St.Gallen wird sogar weniger Holz geerntet als man könnte oder vielleicht sogar sollte. Das Potenzial wird schätzungsweise nur zu 80% ausgenutzt. Das hat zur Folge, dass der Wald überaltert, was sich wiederum negativ auf die Waldfunktionen auswirken kann (z.B. Schutzwald, Erholungswald usw.).
- Im städtischen Umfeld kann es sein, dass kranke Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen (zum Schutz von Infrastrukturanlagen und Menschenleben). Wenn sie kein Sicherheitsrisiko darstellen, werden grosse, alte Bäume (sogenannte Biotopbäume) auch stehen gelassen.
- Der Hauptgrund für eine Holznutzung sind aber keineswegs die «kranken» Bäume. Wir bzw. die Waldeigentümer nutzen Holz und pflegen die Waldbestände, damit sich der Wald verjüngen sprich erneuern kann. Mit dem Fällen eines Baumes gelangt Licht auf den Waldboden. So können junge Bäume auf- und nachwachsen. Der Wald regeneriert sich von selber (sogenannte Naturverjüngung). Würde man den Wald nicht bewirtschaften, gäbe es keine Verjüngung und die Bäume würden irgendwann altershalber umfallen, ganze Bestände zusammenbrechen. Die im Waldgesetz definierten Waldfunktionen wären teilweise nicht gewährleistet. Damit wären die Ziele gemäss Waldentwicklungsplan Gallus nicht erfüllt.
- Im Wald rund um die Stadt hat es auch Flächen, in denen keine Waldbewirtschaftung stattfindet (Waldreservate, Altholzinseln). Hier lässt man die natürlich Waldentwicklung bewusst zu oder macht Eingriffe zugunsten von ökologisch wertvollen Arten (vgl. dazu Thema Lebensraum und Biodiversität: Unser Wald auf sg.ch).
- Holz ist eine nachwachsende, einheimische und umweltfreundliche Ressource. Es macht absolut Sinn, sie zu nutzen, anstatt das nachhaltige Produkt Holz im Wald «verfaulen» zu lassen. Ein bewirtschafteter Wald speichert auch mehr CO2 als einer, der sich selber überlassen wird. Waldbewirtschaftung ist auch Klimaschutz.
Freundliche Grüsse
Ihre Stadt St.Gallen
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- Sämtliche Holznutzungen bedürfen einer Bewilligung durch den Forstdienst. Die Holzschläge in/um St.Gallen sind bewilligt. Die Nutzungen sind also rechtens und entsprechen der waldbaulichen Planung und übergeordneten Zielsetzung (vgl. dazu die Waldbaustrategie auf sg.ch). Letzten Endes entscheidet der Wald- sprich Grundeigentümer darüber, ob er das Holz in seinem Wald nutzen will oder nicht. Er hat die Hoheit über das Grundstück.
- Die Holznutzung erfolgt nachhaltig, d.h. es wird nicht mehr Holz genutzt als natürlich nachwächst. In den Wäldern rund um St.Gallen wird sogar weniger Holz geerntet als man könnte oder vielleicht sogar sollte. Das Potenzial wird schätzungsweise nur zu 80% ausgenutzt. Das hat zur Folge, dass der Wald überaltert, was sich wiederum negativ auf die Waldfunktionen auswirken kann (z.B. Schutzwald, Erholungswald usw.).
- Im städtischen Umfeld kann es sein, dass kranke Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden müssen (zum Schutz von Infrastrukturanlagen und Menschenleben). Wenn sie kein Sicherheitsrisiko darstellen, werden grosse, alte Bäume (sogenannte Biotopbäume) auch stehen gelassen.
- Der Hauptgrund für eine Holznutzung sind aber keineswegs die «kranken» Bäume. Wir bzw. die Waldeigentümer nutzen Holz und pflegen die Waldbestände, damit sich der Wald verjüngen sprich erneuern kann. Mit dem Fällen eines Baumes gelangt Licht auf den Waldboden. So können junge Bäume auf- und nachwachsen. Der Wald regeneriert sich von selber (sogenannte Naturverjüngung). Würde man den Wald nicht bewirtschaften, gäbe es keine Verjüngung und die Bäume würden irgendwann altershalber umfallen, ganze Bestände zusammenbrechen. Die im Waldgesetz definierten Waldfunktionen wären teilweise nicht gewährleistet. Damit wären die Ziele gemäss Waldentwicklungsplan Gallus nicht erfüllt.
- Im Wald rund um die Stadt hat es auch Flächen, in denen keine Waldbewirtschaftung stattfindet (Waldreservate, Altholzinseln). Hier lässt man die natürlich Waldentwicklung bewusst zu oder macht Eingriffe zugunsten von ökologisch wertvollen Arten (vgl. dazu Thema Lebensraum und Biodiversität: Unser Wald auf sg.ch).
- Holz ist eine nachwachsende, einheimische und umweltfreundliche Ressource. Es macht absolut Sinn, sie zu nutzen, anstatt das nachhaltige Produkt Holz im Wald «verfaulen» zu lassen. Ein bewirtschafteter Wald speichert auch mehr CO2 als einer, der sich selber überlassen wird. Waldbewirtschaftung ist auch Klimaschutz.